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WITNESSING CORONA-REALMS

For a long period the coronavirus held the world firmly in its grip. During this time human life in many places and realms changed and many felt like social life had come to a halt. Yet inside the digital, the proliferation of meetings, but also concurring worldviews and explanations of an ungraspable phenomenon reached new heights. Because of the social and cultural austerity, we experienced, the significance and appreciation of life before the pandemic had been altered, causing many of us to individually re-examine the values our future lives should be based on. People say “you don’t know what you’ve got until it’s gone”. Truth is, for many of us the coronavirus became the changing factor unfolding those yet impalpable aspects of everyday life.

 

In this special moment, the [anthro]metronom community collectively created this living archive of CORONA REALMS.

The aim of this collective project is to make visible the different lifeworlds and lived experiences that are constantly changing and challenged during the pandemic. We are aware that these experiences diverge immensely. Not everyone had the means, the time, and the privilege to reflect on the pandemic in this format. Nevertheless, [anthro]metronom opened up with this wish to create a space for discussion and shed a light on the multiplicity of lived experience. Scroll down and catch a glimpse of some of them!

PIZZA IN THE TIME OF COVID

 

The consumption of pizza seemed to increase during the lockout. These boxes were found in the streets of Brussels during spring 2020. 

 

The zine Pizza in the Time of covid -19 was presented at the virtual Bangkok Art Book festival September 2020, section: Food publications. 

Author: 
Riitta Oittinen

Authors: Julia Faulhaber, Sophie Gregull, Lisa Maier, Eva Steinberger
Authors: Julia Faulhaber, Sophie Gregull, Lisa Maier, Eva Steinberger

PODCAST


Corona-Distanz-Protest

Author: Anonymous

Im Jahr 2020 gab es aufgrund der Pandemielage viel Kritik an größeren Zusammenkünften wie der Black Lives Matter Demonstration am Berliner Alexanderplatz am 6. Juni. In diesem Podcast haben wir uns auf eine gedankliche Reise begeben: von Fragen zum Verständnis von CARE über politische Protestformen hin zu Gewissenskonflikten, die mit der Teilnahme an Demonstrationen einhergehen. »CARE« wird in Zeiten von Corona auf verschiedenste Art und Weise ausgeübt, empfangen und verhandelt. Wie verändert sich unser Verständnis von CARE, wenn körperlicher Abstand das Gebot der Stunde ist? Welche CARE-Bedürfnisse werden durch Beteiligung an Protesten erfüllt? Ist es verantwortungslos, in einer Pandemie auf den Straßen zusammenzukommen um zu demonstrieren?

Die Gespräche und unsere eigenen Überlegungen zeigen uns, dass hierbei auch gefragt werden muss: wäre es in bestimmten Kontexten nicht auch verantwortungslos, nicht auf die Straße zu gehen?

And the Seasons Pass so Quickly

Your tagline fits right here...

And the Seasons Pass so Quickly_Maja Hei

© Maja Heining
Illustration was created at the beginning of January in Berlin. 

WHAT PEOPLE SAY

Corona aus Sicht einer Trauma-Betroffenen

 

Die durch Corona ausgelösten gesellschaftlichen Veränderungen waren für alle Menschen eine einschneidende Lebenserfahrung. Doch einmal mehr wurde mir deutlich, dass die individuelle Vergangenheit auch jeden Moment der Gegenwart färbt, und erst durch Beobachtungen meiner Mitmenschen in dieser Phase begriff ich, in welch unterschiedlichen
Welten wir uns vor Corona tagtäglich bewegt hatten.

[...]

- Anonym

WHAT PEOPLE SAY

ARBEIT IM GESUNDHEITSAMT

 

Seit Mitte März arbeite ich in einem Gesundheitsamt als Unterstützung für das Krisenmanagement. Ich bin für zwei Postfächer zuständig, eines mit allgemeinen Anfragen an das Gesundheitsamt und das andere ist für Nachrichten einer Bürger*innen-Hotline, die wir anschließend telefonisch kontaktieren müssen. Das Gesundheitsamt liegt in einer Stadt, die Mitte März zu den Hotspots der Pandemie in Deutschland zählte. Nachdem ich diesen Job (sprichwörtlich) über Nacht angefangen habe, habe ich angefangen eine Art Tagebuch mit kurzen Notizen zu führen. Einerseits, um meine Gedanken sortieren zu können, andererseits, weil ich wusste, dass das, was ich dort erlebe, so neu und absurd ist, dass ich es festhalten wollte. Ich habe das Tagebuch für ungefähr sechs Wochen geführt und habe meine Gedanken ein wenig komprimiert und paraphrasiert zusammengefasst. Dabei handelt es sich um meine ganz persönliche Wahrnehmung und Erlebnisse.

 

 

 

Erste Woche:

Gestern das erste Mal mit dem Personalbüro telefoniert, heute den Vertrag unterschrieben. Und sofort einen Arbeitsplatz bekommen und angefangen. ABSURD! Ich hab‘ mir noch nicht mal was zu essen mitgenommen. Im Corona-Hotline-Postfach lagen ca. 400 E-Mails. Das sind alles Leute, die zurückgerufen werden wollen. Teilweise sind das Nachrichten von vor einer Woche, weil es niemanden gab, der oder die das bearbeiten konnte. Alle sind hier so krass überfordert…

Wenn ich die Menschen zurückrufe, weinen manche, weil sie so verzweifelt sind. Weil sie trotz Symptomen nirgendwo getestet werden können und sie Angst haben. Oder wissen wollen, wo ihre Testergebnisse bleiben. Oft werde ich beschimpft und angeschrien. Ein Anruf hat mich lange nicht losgelassen: Eine Person, die Vorerkrankungen hatte, wartete seit Tagen auf das Ergebnis, ohne dieses wollte der Hausarzt sie nicht untersuchen und behandeln. Der Zustand verschlechterte sich zunehmend. Auf meine Antwort, dass ich keinen Zugriff auf das Testergebnis hätte und ich raten würde bei einer weiteren Verschlechterung den Notruf zu verständigen, meinte die Person zu mir, dass ich dann verantwortlich wäre, wenn  „umsonst“ ein Intensivbett belegt werden würde, das eigentlich eine andere, viel kränkere Person, bräuchte. Ich träume jede Nacht von den Anrufen. Was soll ich den Menschen raten? Wir haben doch alle selbst keine Ahnung. Manchmal weine ich vor Erschöpfung.

[...]

- Anonym

GALLERY : CORONA WINDOWS
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WHAT PEOPLE SAY

BETROFFENHEIT IN ZEITEN VON CORONA 

Ich arbeite seit eineinhalb Jahren bei einer niedrigschwelligen feministischen Krisenanlaufstelle. Seitdem die Pandemie angefangen hat, haben sich unsere Arbeitsbedingungen extrem verändert. Normalerweise ist die Anlaufstelle für die Nutzer*innen offen und viele Frauen in Krise kamen zu uns, u.a. um soziale Kontakte aufzubauen, da sie vereinsamt waren. Dadurch, dass wir seit der Pandemie nur noch telefonische Beratung anbieten können, sind viele Nutzer*innen in der Zeit von COVID-19 in eine noch akutere Krise geraten, da ihnen die soziale Teilhabe nun ganz verwehrt ist. Ich bin der Meinung, dass die soziale Isolation die Lage von Menschen, die neurodivers sind und generell nicht viele Kontakte haben, verschlechtern kann. Im öffentlichen Gesundheitsdiskurs wird diesem Punkt meines Erachtens nach zu wenig Beachtung gegeben.

Am Anfang von Corona haben wir in der Krisenanlaufstelle viele Anrufe von Nutzer*innen bekommen, die stark suizidal und verzweifelt waren, weil sie Angst hatten diese ganzen Veränderungen nicht zu überleben. Für Menschen mit Traumata und Problemen im Bereich der psychologischen Gesundheit, ist es meist sehr wichtig eine Routine zu haben, mit der sie ihren Alltag strukturieren können. Durch die Corona-Maßnahmen können viele nicht zur Arbeit gehen oder ihre Träger und soziale Betreuung fallen aus. Dies hat ihre Gesundheit stark beeinträchtigt. Andere Nutzer*innen haben ihre Jobs verloren oder sind auf Kurzarbeit umgestellt worden. Auch diese Situation kann starke Krisen verursachen.

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- Anonym